Autoren: Alecke, B., Mitze, T. (2012)
Hrsg.: GEFRA: GEFRA Working Paper 6

ISSN: 1862-8915 (Printausgabe), 1862-8923 (Internetausgbe)

Die Frage nach den Nutzen und Kosten von Studiengebühren prägt die momentane hochschulpolitische Diskussion. In diesem Beitrag quantifizieren wir die Lenkungswirkungen der Studiengebühren im Rahmen eines empirischen Modells zum innerdeutschen Wanderungsverhalten von Studienanfängern für die 16 Bundesländer im Zeitraum 1999 bis 2010. Unsere Ergebnisse bestätigen insgesamt einen negativen (positiven) Effekt von Studiengebühren seit ihrer Einführung im Jahr 2006 auf die Zuwanderung in Gebührenländer (Nichtgebührenländer). Simulationsrechnungen zeigen ferner, dass der Einfluss von Studiengebühren als hochschulpolitisches Instrument nicht zu vernachlässigen ist. Ausgehend von der Frage, welche Veränderung bei anderen erklärenden Variablen die Wanderungsbewegungen von Studienanfängern zwischen den Bundesländern in gleichem Maße beeinflusst wie die Einführung von Studiengebühren, finden wir, dass hierfür eine erhebliche Verbesserung der Qualität von Lehre und Forschung an den Hochschulen notwendig ist. Dies wirft die Frage auf, mit welchen Instrumenten die Zielsetzung des Hochschulpakts 2020, für eine hohe Auslastung der vorhandenen Kapazitäten an den ostdeutschen Hochschulen zu sorgen, letztendlich erreicht werden kann.

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