Autoren: Alecke, B., Untiedt, G.
2003

ifo-Schnelldienst 56 (22) , S. 10-17

In wenigen Monaten wird mit dem Beitritt von zehn neuen Mitgliedsländern ein Prozess abgeschlossen, der für die EU die von ihrem Umfang und ihrer Vielfalt bisher größte Erweiterungsrunde mit sich bringt. Die EU-Osterweiterung und die von ihr erwartete Verschärfung des Standortwettbewerbs für die Regionen in den heutigen Mitgliedsländern spielen deshalb in der gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Diskussion eine prominente Rolle. Das ifo Institut hat in Kooperation mit der Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen, Münster, in einer empirisch orientierten Studie die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Bayern untersucht. Neben Fragen zukünftiger Migrations- und Pendlerbewegungen durch die Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit oder der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtseffekte durch die Außenhandelsliberalisierung standen dabei auch die Auswirkungen der Osterweiterung auf die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Regionen im Vordergrund. Dr. Gerhard Untiedt und Dr. Björn Alecke, Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen, Münster, fassen wesentliche Ergebnisse zu letzterem Aspekt zusammen. Insbesondere argumentieren sie, dass die Frage nach den Bestimmungsgründen für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung einer Region und diejenige nach ihrer Wettbewerbsfähigkeit im Prozess der EU-Osterweiterung zwei Seiten ein- und derselben Medaille sind.