Autoren: Schalk, H.J., Untiedt, G.
1996, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik 215 (5) , S. 562-585

In diesem Beitrag wird anhand des neoklassischen Wachstumsmodells die Bedeutung von regional unterschiedlichen Technologien für den Konvergenzprozeß diskutiert und die in vielen Studien erhaltene „Zwei-Prozent-Regel“ mit Daten der Verarbeitenden Industrie und Arbeitsmarktregionen Westdeutschlands überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Technologien für das Wachstum von erheblicher Bedeutung sind, ihre Vernachläsigung scheinbar die „Zwei-Prozent-Regel“ bestätigt, während ihre Berücksichtigung die Konvergenzgeschwindigkeit auf bis zu 12% ansteigen läßt. Dieses Ergebnis ist kompatibel mit einer Produktionselastizität des Kapitals von rd. 1/3, welche mit den Verteilungsquoten des Volkseinkommens besser übereinstimmt als die von rd. 8/10, die aus der „Zwei-Prozent-Regel“ folgt. Regionen werden aber nur dann zu identischen Produktivitätsniveaus konvergieren, wenn auch identische Technologien erreicht werden. Unter dieser Voraussetzung (identischer Technoligen) prognostiziert unsere Studie für den Konvergenzprozeß zwischen Ost- und Westdeutschland eine erheblich optimistischere Entwicklung als die meisten bisherigen Untersuchungen.

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