Autoren: Alecke, B., Untiedt, G.
2000

Hrsg.: Universität Münster: Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge Nr. 309

In dieser Arbeit werden regionale Unterschiede in den Reallöhnen und der Arbeitslosigkeit als Determinanten der Binnenwanderung zwischen den Bundesländern Deutschlands für den Zeitram 1991 bis 1997 untersucht. Die empirischen Ergebnisse zeigen, daß regionale Disparitäten im Reallohn und der Arbeitslosigkeit sowohl die Brutto- als auch die Nettomigration beeinflussen. Für Regionen mit hohen Reallöhnen und niedriger Arbeitslosigkeit werden Nettozuwanderungen prognostiziert, während Regionen mit niedrigen Reallöhnen und hoher Arbeitslosigkeit Nettoabwanderung zu verzeichenn haben. Weiterhin zeit sich, daß die Nettomigrationsquote der Bundesländer im Konjunkturzyklus stabil bleibt, währen die Bruttomigrationsströme signifikant positiv vom gesamtwirtschaftlichen Kapaziätsauslastungsgrad abhängen und somit prozyklisch schwanken. Insgesamt ist das Ausmaß der Wanderungsbewegungen in Deutschland nicht ausreichend um auf mittlere Sicht entscheidend zu einem Ausgleich der regionalen Disparitäten beizutragen. Insbesondere ist die Nettomigration aus den neuen Bundesländern sehr viel niedriger als sie auf der Basis der bestehenden Unterschiede in den Reallöhnen und der Arbeistlosigkeit sein müsste. Ursächlich für die zu geringe Auswanderung sind Transferleitungen und die Möglichkeit zwischen Wohnort in neuen und Arbeitsort in den alten Bundesländern zu pendeln statt zu wandern.