Autoren: Alecke, B.
2000

Hrsg.: Universtität Münster: Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge (307)

In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, zwischen den Variablen Geldmenge, Preisniveau, Einkommen und Zinsatz die Existenz einer Kointegrationsbeziehung abzuleiten und die Kausalitätsstruktur der Variablen näher zu untersuchen. Die Kointegrationanalyse führt zu einer langfrisigen Gleichgewichtsbeziehung zwischen Geldmenge, Preisniveau, Einkommen und Zinssatz mit theoretisch plausiblen Koeffizientenwerten. Die Kausalitätsananlyse zeigt, daß die Geldmenge kurz- aber nicht langfristig einen Einfluß auf die Variablen Einkommen, Preisniveau und Zinssatz ausübt. Eine Analyse der kurzfristigen Anpassungsdynamiken mit Hilfe von verallgemeinerten Impuls-Antwort-Funktionen, Varianzdekompositionen und Persistenzprofilen, die in jüngster Zeit von Pesaran/Shin ( 1996, 1998) zur Analyse von kointegrierten VAR-Modellen vorgeschlagen worden sind, bestätigt das Bild, daß von der Geldmenge kein Einfluß auf die langfristige Entwicklung von Preisniveau, Einkommen und Zinssatz ausgeht. Abweichungen von Geldmarkt-Gleichgewicht werden zügig verarbeitet. Die empirische Resultate legen nahe, daß die Europäische Zentralbenk für die zukünftige Geldpolitik in Europa den einfachen quantitätstheoretischen Zusammenhang der Preislücke überprüfen sollte.