Autoren: Mitze, T., Paloyo, A. und B. Alecke (2012)

Hrsg.: RWI - Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung: Ruhr Economic Papers #367
ISBN: 978-3-86788-42

Neue Forschungsarbeiten im Bereich der angewandten Mikroökonometrie haben jüngst die Identifikation kausaler Effekte als eine zentrale Herausforderung für die quantitativ ausgerichtete Politikanalyse hervorgehoben. Dieser Beitrag untersucht, welche Rolle der sogenannte Matching-Ansatz als ein Instrument des mikroökonometrischen Methodensets für die regionalwissenschaftliche Forschung und Politikberatung spielen kann. Anhand eines empirischen Anwendungsbeispiels identifizieren wir dabei den kausalen Effekt der regionalen Wirtschaftsförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) auf die Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität deutscher Regionen zwischen 1993 und 2008. Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine derartige Regionalpolitik grundsätzlich effektiv – dies jedoch nur bis zu einer bestimmten „maximalen“ Förderhöhe – ist. Ein wesentlicher Vorteil des Matching-Ansatzes gegenüber der klassischen Regressionsanalyse ist, dass der empirische Zusammenhang methodisch konsistent und didaktisch stringent dargestellt werden kann. Allerdings zeigen unsere Ergebnisse auch, dass regionale Daten bestimmte Eigenheiten aufweisen können, die eine Anwendung des Matching-Ansatzes mitunter erschweren. Insgesamt erweist sich der Matching-Ansatz allerdings als eine vielversprechende Erweiterung des Portfolios quantitativer Methoden in den Regionalwissenschaften und sollte im Zentrum weiterer Forschungsanstrengungen stehen.